Zunächst wurden alleinstehende, schwangere Frauen aufgenommen, die dort in geschützter Umgebung ihr Kind zur Welt bringen konnten. Seit den 1980-ziger Jahren, als sich die moralischen Vorstellungen langsam änderten und Frauen in dieser Lebenssituation von der Gesellschaft mit getragen wurden, änderte sich auch die Bewohner Struktur in Wengern. Immer mehr waren es Menschen mit geistigen oder psychischen Behinderungen, die in den betreuten Werkstätten arbeiteten und in die Wohngruppen einzogen. Heute ist das Heim nicht mehr nur Frauen vorbehalten, sondern es werden auch Männer aufgenommen.
Die Ausflüglerinnen besichtigten die verschiedenen Arbeitsbereiche; die Wäscherei, den Gartenbaubetrieb und den Biohof. Überall könne man die gute Stimmung, die Begeisterung spüren mit denen die Beschäftigten ihre Arbeit präsentierten. Auch nach dem Arbeitsleben, als Rentner und Rentnerinnen können die Bewohner in ihrem Zuhause bleiben. Sie werden weiterhin betreut und auch gepflegt.
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Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe das Henriette-Davidis-Museum in Wetter. Das Museum stellt eine Frauenkarriere im 19. Jahrhundert vor, indem sie das Lebensbild einer unverheirateten Frau aus einem verträumten Dorf an der Ruhr und deren Aufstieg zu Deutschlands erfolgreichster Verfasserin hauswirtschaftlicher Literatur aufzeichnet. Das kleine Fachwerkhaus beherbergt eine Vielzahl von Haushaltsgeräten aus dem 19 Jahrhundert und die unterschiedlichen Lehrbücher von Henriette Davidis. Für die Frauen war es ein Blick in die Vergangenheit, wo durch auch Erinnerungen geweckt wurden.
Die Ev. Kirche von Wetter gehörte ebenfalls zum Besichtigungsprogramm. Sie bot die richtige Umgebung für eine kleine Andacht. Hier konnten die Ausflüglerinnen zur Ruhe kommen, bevor die Reise weiter zum Harkortsee ging. Eine Schiff-Fahrt mit gemütlichem Kaffeetrinken rundete diesen interessanten Tag ab.
Barbara Hölken
Tel. 02306 998043